Zahnentfernung / Zahnziehen
Die Erkrankung von vernachlässigten und kariösen Zähnen sowie ihres Umfeldes lässt sich in vielen Fällen nur durch die Entfernung des Zahns behandeln. Die Infektion kann sich über den verstorbenen Zahn auf die Wurzelspitze und die benachbarten Knochen weiterverbreiten, wobei sie eine Entzündung verursacht, infolge deren die Geweben um den Zahn aufschwellen, der Zahn lockert sich auf und auf Berührung tut er weh. Eine Entzündung um die oberen Zähne kann sich auf die Kieferhöhle weiterverbreiten, in der eventuell eine Kieferhöhlenentzündung entsteht. Bei einer kronischen Entzündung (Herd im Zahn) – wenn der Abszeß um die Wurzelspitze der Röntgenaufnahme eindeutig zu entnehmen ist- muss der Zahn entfernt werden.
Manchmal kommt es vor, dass auch gesunde Zähne zu entfernen sind:- Weisheitszahn
- Eingekeilter Eckzahn
- Falsch gewachsener Zahn
- Sich sehr bewegender Zahn
- Wegen Zahnregelung
Vor der Zahnentfernung werden eine vorläufige Untersuchung und eine Röntgenaufnahme gemacht. Anhand der Aufnahme ist festzustellen, ob es eine Zahnentfernung mit Operation oder ein einfaches Zahnziehen benötigt wird.
Einfache Zahnentfernung, Zahnziehen
Der Eingriff beginnt mit einer Lokalbetäubung (2% Lidocain-Spritze). Nachdem sich der Arzt von der Anästhesie der zu operierenden Stelle überzeugt hat, wird das Zahnfleisch mit einem Zahnfleisch-Abtrenner vom Zahn abgetrennt, wodurch Verletzungen der Schleimhaut zu vermeiden sind. Schließlich wird der Zahn nach der Aufsetzung der Zange entfernt. Bei entzündeten Zähnen ist auch das entzündete Gewebe in der Wundhöhle zu entfernen.
Zahnentfernung mit Operation, stomatologisches Zahnziehen
Wenn sich der Zahn mit einem einfachen Zahnziehen nicht entfernen lässt, dann ist eine Operation notwendig. Wenn die Karies den Zahnhals oder die Zahnkrone angegriffen hat, ist eine stomatologische Operation durchzuführen, der Zahn würde nämlich beim Aufsetzen der Zange umbrechen. Es wird eine Zahnentfernung mit Operation benötigt, wenn die Zahnwurzel auseinandersteht oder stark verbogen ist oder der Eckzahn bzw. der Weisheitszahn eingekeilt ist, oder auch bei den oberen Backzähnen, wenn die Kieferhöhle und die Zahnwurzel sehr nahe zueinander liegen und dadurch mit der Öffnung des Höhlensystems zu rechnen ist. Der Eingriff beginnt mit einer 2% Lidocain-Spritze, dann wird mit einem Schnitt um den Zahn ein Lappen gemacht. Nach der Abtrennung des Zahnfleisches wird der Knochen um die Wurzel entfernt und schließlich der Zahn herausgenommen. Auch das entzündete Gewebe in der Wundhöhle ist zu entfernen. Die unebenen Knochenseiten der Alveole werden mit einer Knochenzange korrigiert. Schließlich wird de Operationsstelle mit Nähten zugemacht, wobei die Wundränder aneinander angepasst werden.